Pickleball – die neue Trendsportart für alle?

Pickleball – die neue Trendsportart für alle?

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Pickleball – die neue Trendsportart für alle?

Interview mit den Spezialisten für Sportboden AV Syntec Sportbodensysteme GmbH Europa und Sportlicht AS LED Lighting GmbH

Während sich Padel als Breitensportart Nr. 1 in Spanien und Südamerika hierzulande langsam steigender Beliebtheit erfreut, so schwappt Amerikas Lieblingstrend gerade über den Teich. Just berichteten wir im Sportstättenrechner über die HALL OF PADEL in Braunschweig, die das professionelle Paddel Angebot um 2 neue Pickleball-Courts erweitert haben. Im Gespräch mit beteiligten Spezialisten für Boden und Licht – Albert Wagner, Geschäftsführer AV Syntec Sportbodensysteme GmbH Europe, und Stefan Kirner, Geschäftsführer AS LED Lighting GmbH – wollen wir wissen:

„Was steckt hinter der Faszination von Pickleball und welches Potential verbirgt sich womöglich für eine breite Masse?

Sportstättenrechner: „Herr Wagner: Pickleball – der Trend aus Amerika in Ihren Worten erklärt?“

Albert Wagner: „Pickleball ist eine weitere spannende Rückschlagsportart, die sich aktuell rasant in Deutschland verbreitet. Der Ball hat eine ähnliche Größe wie ein Tennisball. Er hat aber mehrere Löcher und ist innen hohl. Die Schläger erinnern ein bisschen an Beach Tennis. Das Spielfeld ist minimal größer als ein Badmintonfeld. Das Spiel ist ähnlich wie Padel und für Einsteiger deutlich leichter zu erlernen, was es für die breite Masse sehr attraktiv macht.“

Sportstättenrechner: „Was sagen Sie als Sportboden-Profi – zeichnet sich ab, dass der Trend in Deutschland angekommen ist?“

Albert Wagner: „Ich würde sagen, dass die Pickleball Welle gerad gewaltig Fahrt aufnimmt. Gehört hat es schon fast jeder – egal ob aus Tennis, Padel, Badminton o.ä.. Gespielt hat es aber noch kaum einer. Die Nachfrage bei uns nach Pickleball Courts ist riesig. In diesem Sommer werden in Deutschland viele Pickleball Standorte eröffnet. Auch Tennisvereine möchten fleißig ihre Ballwände oder Mini-Courts umrüsten, um den Mitgliedern so eine weitere Option zu bieten. Auch neue Mitglieder scheinen sich so gut gewinnen zu lassen. Aber auch viele private Geschäftsleute riechen hier ein Geschäft. Uns erreichen viele Anfragen nach dem Motto „wir haben hier eine schöne Lagerhalle – kann man hier etwas drauf machen?“. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. “

Sportstättenrechner: „Herr Kirner, deckt sich das mit den Anfragen an Licht?“

Stefan Kirner: Auch wir können sagen, dass Pickleball-Anfragen zunehmen. Pickleball lässt sich ja indoor wie outdoor spielen. In der Halle geht es ohne Beleuchtung nicht. Draußen je nach Tages- und Jahreszeit teils auch ohne; Betreiber verstehen aber natürlich, dass vielfach Plätze erst am Abend genutzt werden können und bemühen sich, durch Flutlicht die Platzauslastungen zu optimieren.

Sportstättenrechner: „Wie sieht das kapazitätsseitig aus: Wie viel Raum und Invest braucht Pickelball?“

Albert Wagner: „Die Frage bekommen wir bei Tenniscourts auch immer. Und so einfach kann man das leider nicht beantworten. Wir vergleichen es immer gerne mit: „Was kostet ein Auto?“. Hier ist von bis auch alles dabei. Können wir einen Asphalt direkt beschichten, soll auf einer grünen Wiese gebaut werden, ist Gelenkschonung gewünscht usw. Da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle.

Grundsätzlich ist der Court 6,10m breit und 13,41m lang. Ein Center Court hat 200m² (10x20m). Wie viel Auslauf möglich ist, hängt stark von den Kapazitäten des jeweiligen Kunden ab.“

Stefan Kirner: „Beim Licht gibt es je nach Wunsch an die Beleuchtungsstärke gemäß der Spielklassen III (Freizeitniveau) bis I (Profiniveau) natürlich ebenfalls Unterschiede. Auch ist die Beleuchtung immer in Abhängigkeit zur Umgebung, Montagepunkte etc. zu sehen. Auf Grund der Platzgröße ähnlich dem Badmintonfeld kann man im Schnitt ab 6 Leuchten (gemäß Spielklasse III) in der Halle kalkulieren.

Für eine Flutlichtbeleuchtung kommt es ebenfalls wie beim Boden auf den Wunsch und die Platzgegebenheiten an.“

Sportstättenrechner: „Für wen eignet sich der Sport? Wer spielt es hauptsächlich und wo?“

Albert Wagner: „Pickleball kann jeder spielen. Von jung bis alt kann es absolut jeder. Man kann es „etwas gemütlicher“ spielen (vermutlich erfreut sich Pickleball deshalb auch in Amerika sehr großer Beliebtheit) oder man kann es sehr dynamisch spielen (aktuelle Videos von Steffi Graf und Agassi gegen Roddick und Bouchard sind schon sehr beeindruckend).“

Sportstättenrechner: „Werden wir künftig pure Pickleball-Clubs erleben oder doch eher eine Ergänzung für Racket-Vereine (Tennis, Padel, Hockey …)?“

Albert Wagner: „Ich denke, wir werden beides sehen. Pickleball hat das Potenzial sehr gesellig zu sein. Gerade im urbanen Raum sehen wir ein großes Potenzial. Nach der Arbeit noch schnell mit Freunden treffen und eine Runde zocken oder in den Racket Club fahren, spielen und anschließend gesellig den Abend ausklingen lassen. Möglicherweise sogar als Event mit DJ und Musik. Hier kann jeder ein individuelles Konzept erarbeiten. Auch im Park beim Sundowner und Grill kann ich mir Pickleball sehr gut vorstellen.“

Sportstättenrechner: „Hat Pickleball das Potential, das Angebot von Ganztagesschulprogrammen zu ergänzen?“

Albert Wagner: „Absolut! Auf kleinster Ebene kann man Linien auf den Pausenhof aufbringen, portable Netze aufstellen und einfach loslegen. Man brächte in so einem Setup noch nicht einmal Sportsachen. Schläger in die Hand und los.“

Stefan Kirner: „Und zumal ist Pickleball ganzjährig spielbar; bei Schlechtwetter verlegt man die transportablen Netze einfach in die Schulsporthalle.“

Weitere Informationen: www.as-led.de | www.reboundace.de