Leitprinzipien eines nachhaltigen Sports

Leitprinzipien eines nachhaltigen Sports

Soccer Court kaufen: Wass müssen Vereine und Betreiber beim Kauf eines Minispieldfelds oder eines Soccer Courts mit Kunstrasen beachten.

Der folgende Beitrag ist ein Auszug aus dem Positionspapier „Nachhaltiger Sport 2030“ des beim Bundesumweltministerium angesiedelten Beirats „Umwelt und Sport“. Das Positionspapier erläutert, wie eine nachhaltige Gestaltung und sportliche Nutzung von Natur und Landschaft aussehen kann und welche Handlungsfelder darüber hinaus für eine nachhaltige Sportausübung zentral sind.

Leitprinzipien eines nachhaltigen Sports

Nachhaltigkeit im Sport ist ein „Mannschaftsprojekt“. Akteure, Organisationen, Institutionen und Individuen müssen trotz teilweise divergierender Sichtweisen und Interessen gemeinsam nach Wegen suchen, den Sport zukunftsfähig zu entwickeln. Der Beirat für Umwelt und Sport empfiehlt dabei folgende Leitprinzipien für einen nachhaltigen Sport:

Verantwortlichkeit und Vertrauen

Nachhaltige Entwicklung verlangt Verantwortung. Insbesondere der organisierte Sport mit seiner enormen gesellschaftlichen Reichweite kann ein verlässlicher Multiplikator sein und ein umwelt- und naturgerechtes Verhalten fördern. Allerdings ist festzustellen, dass in diesem Punkt Handlungsbedarf besteht, denn noch immer gelten Umwelt und Natur häufig als selbstverständliche Kulisse, die unbegrenzt nutzbar ist. Naturnahe Lebensräume und natürliche Ressourcen sind nur begrenzt tragfähig und ihr Wert für die Gesellschaft bleibt nur erhalten, wenn sie keinen langfristigen Schaden nehmen. Die Akteure im Sport müssen eigenverantwortlicher handeln, d.h. Effekte und Folgewirkungen ihrer Aktivitäten identifizieren und, wo nötig, Gegen- und Schutzmaßnahmen treffen.

Vorsorgeprinzip und Natur-, Klima- und Umweltschutz

Damit auch die nächsten Generationen von einer intakten Umwelt profitieren, muss auch der Sport seinen ökologischen Fußabdruck minimieren. Das Vorsorgeprinzip hat im Bereich Sport und Umwelt zwei Dimensionen: Ressourcenvorsorge bedeutet, dass der Sport mit natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft grundsätzlich schonend umgeht und sich für den Klimaschutz aktiv einsetzt. Nur dann bleiben die Grundlagen für den Sport langfristig erhalten. Mit Risikovorsorge ist gemeint, gerade auch bei unvollständigem oder unsicherem Wissen über Art, Ausmaß sowie Kausalität von Umweltschäden, durch Sportnutzung vorbeugend zu handeln, insbesondere um schädliche Einflüsse auf Pflanzen, Tiere und Landschaften zu vermeiden.

Faktenklarheit und Transparenz

Breite Beteiligung und öffentliche Relevanz sind Voraussetzung für transparente Prozesse, die über den Sport hinaus Anwendung in der gesamten Gesellschaft finden können. Das setzt jedoch voraus, dass Ziele, Selbstverpflichtungen und Projekte partizipativ konkretisiert und Zielkonflikte z.B. mit Hilfe von Kosten-Nutzen-Bewertungen gelöst werden. Dabei orientieren sich die Entscheidungen an Kosteneffizienz und der Einhaltung ökologischer und sozialer Rahmenvorgaben. Auf diese Weise wird das Vertrauen der Menschen in den Sport und ihre Identifikation mit dem Sport gestärkt.

Information und Kommunikation

Informationen zum Sport sind durch umfangreiche Zahlen und Leistungsdaten geprägt. Fakten und Daten zur Nachhaltigkeit im Sport sind dagegen in der breiten Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt. Um das zu ändern, bedarf es einer proaktiven Kommunikation. Es ist notwendig, relevante Handlungsfelder zu identifizieren und den Dialog mit unterschiedlichen Akteuren und Vertreter*innen der Sportbranche zu suchen. Über gute Praxisbeispiele, intensive Medienarbeit und alternative Informationskanäle können Ziele und Erfolge, Wirkungen und Vorteile einer nachhaltigen Sportentwicklung bekannter gemacht werden.

Kooperation und Partizipation

Die deutsche Sportlandschaft lebt vom bürgerschaftlichen Engagement und birgt wie kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich das Potenzial, breite Bevölkerungskreise in die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen einzubinden. Nachhaltigkeit ist Teamarbeit: Sportakteure, Politik, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, gesellschaftliche Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürger müssen intensiv kooperieren. Die Sportverbände sollten diese breit angelegte Kooperation aktiv mitgestalten. Zugleich bietet der gemeinwohlorientierte Sport vielfältige Potenziale zur Gestaltung gesellschaftspolitischer Herausforderungen – er sollte daher systematischer als bisher in staatliche und kommunale Handlungsstrategien integriert werden.

Das komplette Positionspapier „Nachhaltiger Sport 2030“ steht als kostenfreier Download auf den Seiten des Bundesumweltministeriums zur Verfügung:

Zur Website des BMU