Was ist ein Hybridrasen?

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Hybridrasen ist ein durch Kunststofffasern verstärkter Naturrasenbelag, der mittlerweile nicht nur in Bundesligastadien sondern vereinzelt auch im kommunalen Bereich zum Einsatz kommt. Beim Bau eines Fußballplatzes mit Hybridrasen gibt es unterschiedliche Verfahren, bei denen die Rasentragschicht durch Kunststofffasern verstärkt wird. Der Sportrasen ist im Vergleich zu einem reinen Naturrasen belastbarer und regeneriert schneller. Dies ermöglicht dem Verein einen höhere Nutzungdauer der Sportstätte. Ob und inwiefern der Hybridrasen eine echte Alternative zu einem Naturrasenspielfeld oder zu einem Kunstrasenplatz darstellt, muss letztlich jeder Verein für sich abwägen. Ein Hybridrasenplatz braucht zudem eine besondere Pflege, da die Systeme aus Naturrasen und Kunststofffasern bestehen. Vereine sollten frühzeitig auch die Unterhalts- und Pflegekosten für ein solches Rasensystem einkalkulieren und die Kosten für die Sportplatzpflege hierfür frühzeitig beziffern. Förderprogramme im Sportstättenbau können die Finanzierung des Sportstättenprojekts unterstützen. Die Möglichkeiten im Rahmen der Finanzierung sollten frühzeitig geplant und mit den entsprechenden Institutionen abgestimmt werden. Finanzierungslücken können zum Teil über Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern und durch Spendenaktionen oder Crowdfunding-Kampagnen unterstützt werden.

Sportplatz mit Hybridrasen

Bevor die Entscheidung für oder gegen einen ein solches System getroffen wird, sollten Vereine das Nutzungskonzept der Sportstätte und somit die Anzahl der Nutzungsstunden definieren. Wer nutzt den Sportplatz mit welcher Intensität und zu welcher Jahreszeit? Wird Schulsport betrieben und macht die geteilte Nutzung mit anderen Sportvereinen Sinn? Sind die Investitionskosten im Vergleich zu einem Kunstrasenplatz oder im Vergleich zum Erhalt des Naturrasenspielfelds gerechtfertigt? Und schlussendlich: Wie können Verein und Kommune den Hybridrasenplatz finanzieren? Diese und weitere Fragen sollten im Vorfeld geklärt werden und in die Entscheidungsfindung rund um den Neubau oder die Sanierung des Sportplatzes einfließen.

Hybridrasen: Verschiedene Systeme im Einsatz

Es gibt drei gängige Varianten, die beim Neu- oder Umbau von Fußballplätzen zu einem Hybridrasen zum Einsatz kommen. Bei der ersten Variante werden Kunstfasern und verschiedene Zusatzstoffe in die Rasentragschicht eingemischt. Bei einer zweiten Variante wird eine Kunststoffmatte auf das Erdplanum gelegt, mit Material für die Rasentragschicht verfüllt und entsprechendes Saatgut eingestreut. Diese beiden Varianten kommen im Rahmen des Sportplatzbaus im kommunalen Bereich, wie auch in Stadien oder höherklassigen Trainingszentren zum Einsatz. Die dritte Variante kommt aktuell in verschiedenen Bundesligastadien und Trainingsleistungszentren höherklassiger Vereine zum Einsatz und wird von manchen Hersteller als „Bundesliga-Hybridrasen“ betitelt. Bei dieser Variante werden Kunststofffasern in den Naturrasen implantiert. Die Fasern reichen bis ca. 16 – 18 cm Tiefe in das Spielfeld und verbinden sich dort mit den Wurzeln des Naturrasens.

Der Preis für einen Hybridrasen variiert je nach Bauart, Qualität und Hersteller. Die folgende Übersicht zeigt drei unterschiedliche Systeme, die bei Neubau oder Umwandlung eines Fußballplatzes zu einem Hybridrasenplatz zum Einsatz kommen.

Sportplatzbau: Tragschicht, Gewebte Rasenmatte oder Implantierte Kunststofffasern

Hybridtragschicht
Bei der Hybridtragschicht handelt es sich um eine Rasentragschicht, in die starre und/oder elastische Kunststofffasern eingemischt werden. Für dieses Verfahren muss die Rasentragschicht mit einer Tiefe von ca. 10 cm ausgebaut und in der Folge wieder eingebaut werden.

Gewebte Kunststoffmatte
Bei diesem Verfahren kommt eine gewebte Kunststoffmatte zum Einsatz, die mit Material der Rasentragschicht verfüllt wird. In einem zweiten Schritt wird der Rasen eingesät und der Sportplatz kann nach einige Wochen später genutzt werden.

Implantierte Kunststofffasern
In manchen Bundesligastadien und Stadien der englischen Premier League kommen Sportrasensysteme zum Einsatz, bei dem der Naturrasen durch implantierte Kunstfasern verstärkt wird. Bei dieser Variante werden Millionen von 18 – 20 cm langen Kunststofffasern implantiert, die den Sportrasen robuster und widerstandsfähiger machen.

Fördermöglichkeiten für den Neubau oder die Sanierung des Sportplatzes

Für den Umbau eines Sportplatzes in einen Hybridrasen oder Kunstrasenplatz stehen Vereinen und Kommunen Fördermittel zur Verfügung, die zur Finanzierung herangezogen werden können. Regionale Förderprogramme und die entsprechende Höhe der Fördermittel sind je nach Bundesland unterschiedlich und können über die Förderprogramme der Landessportbünde abgefragt werden. Bei der Finanzierung können Vereine ebenfalls auf Eigenleistungen der Vereinsmitglieder zurückgreifen und ein solches Projekt über Rasen-Online-Patenschaften, Crowdfunding und Spenden-Aktionen stützen.

Eine Übersicht, welche Eigenleistung Vereine umsetzen können und inwiefern sich die Kostenreduzierung auswirkt, haben wir Ihnen in einem eigenen Artikel zum Thema Eigenleistungspotenzial beim Neubau eines Kunstrasenplatzes zusammengestellt.

WAS KOSTET EIN HYBRIDRASEN?